Für meinen dritten Beitrag habe ich mich entschieden, ein paar meiner Freunde und auch meine internationale Direktorin mit einzubeziehen, um euch einen Einblick ins Leben als internationale/r Schüler/in in Neuseeland zu geben!
Für meinen zweiten Beitrag habe ich mich entschieden, ein Video zu machen und euch einen Einblick in meinen Schulalltag zu geben!
Ich bin Sophie, 17 Jahre alt und komme aus Berlin. Im Januar 2020 bin ich ursprünglich nach Neuseeland geflogen, um für 5 Monate English zu lernen…Lange Rede kurzer Sinn: 1 1/2 Jahre später bin ich immer noch hier und mache jetzt in 2021 meinen NCEA Level 3 Abschluss (Abitur) in Neuseeland. Ich gehe auf die Rangiora High School. Rangiora befindet sich ungefähr 40 Minuten nördlich von Christchurch. Ich lebe in North Loburn und fahre morgens mit dem Schulbus nach Rangiora. Meine Gastfamilie besteht aus meinen Gasteltern Bronni und Grant, mit denen ich auf einer kleinen Farm mit 10 Pferden, 2 Katzen, einem Hund und einem Schwein lebe. In meiner Freizeit reite ich und bin mit meiner Gastfamilie oft unterwegs zu Pferde-Events wie Cross-Country-Events, Springreit-Turnieren oder Pferderennen.
Ich werde damit beginnen einige Unterschiede zwischen dem Weihnachtsfest in Deutschland und Neuseeland zu erörtern. Der wohl größte und offensichtlichste Unterschied ist die Jahreszeit. Während es in Deutschland Winter ist und fast jeder auf weiße Weihnachten hofft, ist es in Neuseeland Hochsommer. Es ist nicht unüblich Weihnachten am Strand zu verbringen. Neben dem Klima ist das Datum der wohl zweitgrößte Unterschied. Bei uns wird Heiligabend am 24.12. gefeiert. In Neuseeland, Amerika, Australien und England wird Christmas Day (Weihnachtstag) am 25.12. gefeiert. Am 24.12. feiern einige Neuseeländer Christmas Eve (Weihnachtsabend). Am Christmas Eve gibt es aber traditionell keine Geschenke oder besonderes Essen. Zudem haben wir in Deutschland zwei Weihnachtsfeiertage (25./26.12.) wobei es in Neuseeland nur den sogenannten Boxing Day am 26.12. gibt.
Als nächstes werde ich über meine Erfahrungen und wie Weihnachten in meiner Gastfamilie abgelaufen ist berichten.
25.12.2020: Als ich heute morgen auf mein Handy geschaut habe, haben mich 4 WhatsApp Nachrichten begrüßt. Bilder vom Weihnachtsbaum, meiner Familie und Weihnachtskeksen - alle angekommen um 4 Uhr morgens. Während Weihnachten für mich noch nicht einmal angefangen hat ist Heiligabend zuhause schon vorbei. Den größten Teil meines Vormittages habe ich damit verbracht meinen Gasteltern zu helfen. Normalerweise wird Weihnachten hier im großen Garten gefeiert, doch es hat gestern schon den ganzen Tag geregnet und es soll auch die nächsten 2 Tage weiterregnen. Nachdem wir die Garage ausgeräumt haben, ist mein erster Gastbruder und seine Freundin aus Auckland angekommen. Wenig später sind auch meine Gasttante und Gastoma aus Hamilton gelandet. Auf ihre Ankunft habe ich mich am meisten gefreut, da ich die letzten Ferien mit ihnen verbracht habe in denen sie mir die Waikato Gegend auf der Nordinsel gezeigt haben. Später sind noch mehr Familienmitglieder angekommen und wir haben den Tag mit Essen und Spielen verbracht. Um 6 Uhr kam es dann zum Höhepunkt bei dem mein Gastvater als Santa Claus verkleidet die Geschenke verteilt hat. Den Rest des Abends haben wir mit Reden, Essen und Spielen verbracht bis gegen 22 Uhr alle, bis auf die Familie aus Hamilton und Auckland, die für die nächsten 4 Tage bei uns bleiben, nach Hause gegangen.
Jetzt werde ich über das neuseeländische Weihnachtsessen berichten. Das Festessen fand bei uns dieses Jahr am Abend statt, wobei es in meiner Gastfamilie normalerweise ein Weihnachtslunch ist. Es gab Ham (Schinken), Turkey (Truthahn) und Salate als Hauptgang und Ambrosia (eine Art Joghurt- Sahne-Creme mit Früchten), Brandy „snaps“ (kleine Karamell-Körbe mit Sahne und Früchten) und Zitronenquark als Nachtisch.
26.12.2020: Heute ist das Wetter schon ein bisschen besser also haben meine Gasteltern, Gastoma und ich beschlossen an den Strand zu fahren für einen Spaziergang. Später haben wir uns um all die Tiere auf der Farm gekümmert und sind dann zu meiner Gastschwester Angelique nach Rangiora gefahren. Hunter, Angeliques Sohn hat eine neue „nerfgun“ (eine Art Spielzeugpistole) zu Weihnachten bekommen, die er uns sehr stolz präsentiert hat. Wir haben den ganzen Abend dort verbracht und viel gegessen und geredet. Um ungefähr 10 Uhr abends ist die Sonne untergegangen und wir sind durch Rangiora gefahren um uns die Weihnachtsbeleuchtungen der Häuser anzusehen. Viele Neuseeländer lieben es ihre Häuser mit vielen bunten Lichterketten und Skulpturen zu schmücken. Hier in Rangiora gibt es sogar einen jährlichen Wettbewerb, bei dem die Einwohner für das am besten geschmückte Haus im Dorf abstimmen.
Das ist das offizielle Ende von meinem Kiwi-Christmas. Zurückblickend war ich überrascht wie normal es sich angefühlt hat, trotz all der Unterschiede. Es war toll meine gesamte Gastfamilie da zu haben und mit allen gemeinsam Weihnachten zu feiern. Am besten gefallen haben mir die Spiele, die wir gemeinsam gespielt haben und das Essen, das sehr gut geschmeckt hat.